CORONA-Krise: Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) bereiten sich auf ein weitgehend digitales Sommersemester 2020 vor
CORONA-Krise: Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) bereiten sich auf ein weitgehend digitales Sommersemester 2020 vor
Eine Streichung des Sommersemesters ist für die Hochschulen in Baden-Württemberg keine Option
Die Rechenzentren der HAW in Baden-Württemberg bauen, in enger Zusammenarbeit mit den in den vergangenen Jahren eingerichteten Didaktikzentren und der gemeinsamen Geschäftsstelle für Hochschuldidaktik (GHD), die Kapazitäten zur Bewältigung der aktuellen digitalen Herausforderung weiter aus und erzielen dabei schnelle Fortschritte. Zugleich werden Lösungen erarbeitet, die belastbare, nachprüfbare Prüfungsleistungen ermöglichen sollen. Hier bewähren sich auch die Investitionen von Bund und Land in die Qualitätssicherung der Hochschulen, die diese in den vergangenen Jahren unter anderem für den Ausbau digitaler Lehr-Lern-Formate nutzten. Die Hochschulen können somit häufig auf bereits vorhandene E-Learning-Angebote mit moderner Didaktik und auf Erfahrungen zurückgreifen und rasch weiter ausbauen. Diese Maßnahmen ermöglichen es den HAW in Baden-Württemberg, die negativen Folgen der Corona-Krise für Studierende bei hoher Qualität ihrer Lehre so gering wie möglich zu halten.
„Viele unserer Studierenden könnten bei einem Ausfall des Semesters ein ganzes Jahr verlieren und stünden dann auch dem Arbeitsmarkt erst verspätet als Fachkräfte zur Verfügung. Das wollen wir unbedingt vermeiden“, erklärt Bastian Kaiser, Vorsitzender der Rektorenkonferenz der HAW.
„Wir werden so viele Präsenzveranstaltungen durch digitale Formate ersetzen wie wir sinnvollerweise können und so mögliche Nachteile der Corona-Krise und ihrer Folgen für alle Beteiligten im Hochschul- und Wissenschaftssystem möglichst geringhalten. Dafür bedarf es eines außerordentlichen Engagements und einer hohen Flexibilität unserer Lehrenden, kreativer Ansätze und mutiger Initiativen. Gleichzeitig ist es für die HAW völlig klar, dass das Gesamtniveau durch diese befristeten Sondermaßnahmen nicht verwässert werden darf und damit auch unter diesen Umständen auf die Qualität unserer Abschlüsse vertraut werden kann“, so Kaiser weiter.
Mit der Hochschulrektorenkonferenz aller Hochschularten auf Bundesebene (HRK) und dem Deutschen Akkreditierungsrat, als der für die Qualitätssicherung an Hochschulen höchsten Instanz, ermutigen und unterstützen zwei wichtige Akteure ausdrücklich ein pragmatisches, kreatives, dabei aber auch verantwortliches Vorgehen der HAW und deren erklärtes Ziel, das Sommersemester mit einer vollwertigen Semesterleistung beenden zu wollen:
- Grundsätzlich müsse das Sommersemester 2020 unbedingt als regulärer Teil des Studiums oder der Qualifizierung anerkannt werden, betont der HRK Vizepräsident Ulrich Radtke. „Im Sinne der Studierenden, Lehrenden und Forschenden darf dies kein verschenktes Semester sein.“
- Der Vorstand des Akkreditierungsrates hat im Vertrauen auf die Kompetenz und Verantwortung der Hochschulleitungen und auf die Wirksamkeit der etablierten Qualitätssicherungssysteme vorübergehend die Anzeigepflicht wesentlicher Änderungen in den Studiengängen ausgesetzt.
Ein großer Dank gilt den Lehrenden und allen Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeitern, die sich in dieser Situation für den Studienbetrieb außerordentlich engagieren sowie allen Studentinnen und Studenten, die die Online-Angebote nutzen und so in einer sehr aktiven Rolle an ihrem Lernfortschritt mitarbeiten.