BW-CAR-Mitgliederversammlung am 30. September 2020 in Stuttgart
Die angewandte Spitzenforschung in Baden-Württemberg gemeinsam weiterentwickeln.
BW-CAR-Mitgliederversammlung am 30. September 2020 in Stuttgart
Die angewandte Spitzenforschung in Baden-Württemberg gemeinsam weiterentwickeln.
Das Baden-Württemberg Center of Applied Research (BW-CAR) hat sich am vergangenen Mittwoch zu seiner Mitgliederversammlung getroffen. BW-CAR ist das Netzwerk der forschungsstarken Professorinnen und Professoren an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Baden-Württemberg und wurde 2014 gegründet, um herausragende Forscher und Forscherinnen der 24 Mitgliedshochschulen in sieben Forschungsschwerpunkten zusammenzubringen. Nachdem BW-CAR in den vergangenen Jahren stetig gewachsen ist und zuletzt seine Forschungsstärke und gesellschaftliche Bedeutung 2018 auf einem Forschungstag in Stuttgart präsentierte, konnte BW-CAR jetzt am 30. September in einer Vollversammlung in den neuen Räumlichkeiten von Südwestmetall unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln seine neuen Mitglieder willkommen heißen, neue Sprecher und Sprecherinnen in den Forschungsschwerpunkten wählen und über den Stand der Promotionen an baden-württembergischen HAW diskutieren.
© Jürgen Röttgers ; Graffiti
Knapp 50 Professoren und Professorinnen nahmen vor Ort an der Mitgliederversammlung teil, weitere BW-CAR-Mitglieder schalteten sich online zu den Wahlen in den Forschungsschwerpunkten zu. In fünf der sieben Forschungsschwerpunkte konnten daher neue Sprecher und Sprecherinnen sowie deren Stellvertreter gewählt werden. Im Anschluss an die Mitgliederversammlung konstituierte sich der neue Steuerkreis bestehend aus den gewählten Forschungsschwerpunktsprechern und -sprecherinnen. Der Steuerkreis entscheidet über die Aufnahme neuer Mitglieder, die Einrichtung von Forschungsschwerpunkten und treibt die strategische Ausrichtung von BW-CAR voran.
Die strategische Ausrichtung von BW-CAR und die Möglichkeiten, an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Promotionen durchzuführen, waren auch Thema der Mitgliederversammlung. Frau Professorin Liane Schirra-Weirich aus dem Vorstand des Graduierteninstituts NRW (GI NRW) berichtete in ihrer Keynote von aktuellen Entwicklungen zum Promotionsrecht in Nordrhein-Westfalen. Dort besteht seit 2016 mit dem GI NRW eine Einrichtung, die Promotionen von HAW-Doktoranden und -Doktorandinnen in Kooperation mit Universitäten ermöglichen soll. Mittlerweile wird das GI NRW in ein Promotionskolleg mit eigenständigem Promotionsrecht umgewandelt, um HAW-Absolventen und Absolventinnen einen diskriminierungsfreien Zugang zur Promotion zu gewährleisten. Forschungsstarke Professorinnen und Professoren der nordrhein-westfälischen HAW können über das GI NRW künftig Promotionen nach qualitätsgesicherten Kriterien durchführen.
Ein qualitätsgesichertes Verfahren bietet auch BW-CAR sowohl hinsichtlich der Aufnahme neuer Mitglieder und der Einrichtung fachlich breit aufgestellter Forschungsschwerpunkte, als auch bei der Betreuung von Doktorandinnen und Doktoranden, welche die fachlichen wie überfachlichen Qualifizierungsangebote des BW-CAR-Kollegs nutzen. Die Kriterien von BW-CAR und dem GI NRW sind nahezu deckungsgleich und so sehen sowohl der Vorsitzende von BW-CAR, Prof. Dr. Martin Becker, als auch Prof. Dr. Bastian Kaiser und Prof. Dr. Gerhard Schneider, Vorstandsvorsitzende des HAW BW e.V., in dem Erfolg der Kolleginnen und Kollegen aus NRW auch ein positives Zeichen für die HAW in Baden-Württemberg. Mit BW-CAR steht die qualitätsgesicherte Struktur für die Einführung des Promotionsrechts bereit. Ein diskriminierungsfreier Zugang zu Promotionen wird aufgrund der Entwicklung in anderen Bundesländern immer dringlicher, um die Wettbewerbsfähigkeit der baden-württembergischen HAW-Forschung zu erhalten. Die HAW in Baden-Württemberg sind bundesweit spitze bei der Einwerbung von Drittmitteln aus der Forschungsförderung des BMBF.
Bedeutung der HAW-Forschung – laufende FH-spezifische Fördersummen des BMBF
Fördersummen laufender Projekte im Programm „Forschung an Fachhochschulen“ in Euro (FÖKAT Datenbank, abgerufen am 16.07.2020).
Hervorragende Forscher und Forscherinnen gehen jedoch dahin, wo ihnen die besten Arbeitsbedingungen geboten werden – dazu gehört auch die Möglichkeit, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer Qualifikationsarbeit zu betreuen. Ein Hochtechnologieland wie Baden-Württemberg ist darauf angewiesen, dass die angewandte Forschung vor Ort führend bleibt. Die aktuelle Herausforderung, die Wirtschaft im „Automobilland“ Baden-Württemberg in eine klimafreundliche und wettbewerbsfähige Industrie umzubauen, braucht Lösungen jetzt. Die HAW in Baden-Württemberg erarbeiten diese Lösungen für drängende Probleme wie beispielsweise den Klimawandel und die Energiewende, aber auch die gesundheitlichen Herausforderungen einer stetig älter werdenden Gesellschaft. Dafür müssen von der Landesregierung gute Rahmenbedingungen geschaffen werden. BW-CAR setzt sich mit seinen Mitgliedern dafür ein, dass die angewandte Spitzenforschung in Baden-Württemberg weiterhin eine Heimat hat. Dazu ist auch das Promotionsrecht für einen qualitätsgesicherten Zusammenschluss der baden-württembergischen HAW von großer Bedeutung.
Dr. Holger Fröhlich
Leiter Servicestelle Forschung und Transfer
+ 49 (0)711 995 281-62
froehlich[at]haw-bw.de